Sufizentrum Braunschweig
  Bait ul-mal lil Muslimin
 

 

Bait ul-mal lil Muslimin

 Schatzkammer für Muslime -- Für einen Wohlstand ohne Banken

Ansprache  von Sheikh Nazim al-Haqqani zur Gründung des Bait ul-mal lil Muslimin e.V. - Schatzkammer für Muslime in Braunschweig

http://www.sufi-braunschweig.de/Salzgitter-1995.htm


Wir müssen versuchen, die Menschen vor einer Versklavung durch die Banken zu schützen, weil Banken sie nur ausbeuten. Ihr könnt nichts tun, ohne Darlehen von Banken zu nehmen und Schulden zu machen. Deshalb kam mir vor Jahren die Inspiration, bait ul mal lil muslimin zu errichten, welches das erste zentrale islamische Schatzamt des Islam war: khasinat. Dorthin können zakat, sadaqa und Steuern gezahlt werden, so sagt Allah.

Die Menschen mögen ihre Wohltätigkeiten für dieses bait ul mal geben. Wenn jemand Spenden dorthin gibt, ist es nicht notwendig, dahinterherzusein, wohin sie wohl gehen. Nein! Ihr mögt geben, ohne fragen zu müssen. Deshalb müssen wir eine Schatzkammer haben und für sie Hüter. Es sollten zehn Hüter sein, zehn aufrichtige, vertrauenswürdige Personen, damit sie sich um den Schatz des Islams, bait ul mal, kümmern.

Ich beabsichtige, jetzt zwei Ebenen zu errichten. In der ersten Ebene wird viel Geld sein, welches von den Spenden der Reichen und von Geschäftsleuten eingenommen wird.

Zum Beispiel: Von zehn Personen kann jeder 5.000, — DM als Wohltätigkeit geben, um Allahs und Seines Propheten willen, der Friede sei auf Ihm. Sie wurde eben gewilligt, um Allahs des Allmächtigen und Seines Prophten willen, der Friede sei auf ihm. Es macht ihnen nichts aus.

Jetzt nehmen Geschäftsleute auch meist Darlehen, um ihre Geschäfte zu verbessern, und anfangs müssen sie diese Darlehen von Banken nehmen. Und wenn Banken Darlehen vergeben, legen sie um ihre Hälse Stricke und stellen ihm unter seine Füße einen Stuhl, und da steht er. Das ist die Lage. Wenn sie euch fertigmachen wollen, können sie diesen Stuhl unter euren Füßen wegziehen und euch hängen, fertig. Das ist die Realität von Bankendarlehn.

Deshalb möchte ich von Geschäftsleuten, von jedem, 5000, — DM einsammeln. Wenn einhundert Menschen zusammenkommen, wird es eine halbe Million. Wenn wir tausend Menschen zusammenbekommen, werden es 5 Millionen sein.

Und von den tausend benötigen für ihre Geschäfte in diesem Jahr vielleicht fünf oder zehn oder einhundert je 50.000, — , 60.000, — oder 100.000. — DM.

Wir können ihnen so viel wie möglich als Darlehen geben. Vielleicht können wir die gesamten 5 Millionen DM ihnen allen geben, dass nichts bleibt. Ja. Es ist nicht gut, es zu behalten, wenn die Leute etwas machen wollen. Und wir geben ihnen zinslose Darlehen, und wir verlangen auch, was sagt ihr, eine Sicherheit, Garantie — ta´min. Sie müssen auch eine Garantie geben, weil das das Beste ist. Es kann eine Änderung eintreten, diese Person kann sterben, und seine Söhne akzeptieren das niemals. Deshalb müssen wir für dieses Darlehen eine Sicherheit festlegen, damit diese Person es innerhalb von fünf Jahren wieder gibt, wie es war. Was er nimmt, soll er innerhalb von fünf Jahren dorthin geben.

Wenn es ihm nicht möglich ist, es innerhalb von fünf Jahren zurückzugeben, könnt ihr ihm weitere fünf Jahre Gelegenheit dazu geben, wenn wir sehen, dass er etwas nach und nach zahlt.

Wenn wir sehen, dass er Verluste macht und dazu nicht in der Lage ist, können wir es ihm als sadaqa geben, um ihm vom Ausleihen zu bewahren, denn das gesamte bait ul mal ist sadaqa, eine Wohltätigkeit.

Diese Person wird dann, wenn sie geschäftstüchtig ist und Einnahmen hat, von sich aus bait ul mal füttern, als sadaqa für die zweite Gruppe von Leuten, welche nicht zu den reichen und Geschäftsleuten gehören, sondern es sind Arme und Leute aus der Mittelschicht. Sie müssen von Ihren Geschäften Wohltätigkeiten abgeben, um die erst Ebene des bait ul mal sadaqa zu unterstützen. Das sind die Personen der ersten Klasse.

Ich habe so etwas in der Türkei angeregt, und die Leute setzen es fort, denn ich habe einige Leute gesehen, welche Geschäfte, Fabriken besitzen, sich neue Maschinen kaufen wollen und sagen: „Jetzt muss ich es von Banken nehmen, und ich habe Befürchtungen; denn der Wert des Geldes geht rauf und runter, geht rauf, geht runter, und ich befürchte jetzt, dass mein ganzes Geschäft zugrunde geht, ich befürchte, pleite zu gehen.“

Zu solchen Leuten habe ich gesagt, jeder muss 20 Millionen türkische Pfund geben. Und ich sage, zehnmal soviel dürft ihr als Darlehen nehmen. Und sie sagen, es geht so leicht, zu geben. Sie geben 200 Millionen türkische Pfund, wenn es 1 Million wird, gebt ihr das. Ohne Zinsen ist es so einfach, zu zahlen, sogar ein Jahr lang können wir Zahlen. Aber mit Zinsen ist das Geschäft nach zehn Jahren vielleicht weg. — ja.

Zweitens für muslimische Leute im Allgemeinen: Sie könnten für allerlei Bedarf haben. Manchmal möchten sie ein Haus kaufen, um darin zu leben. Manchmal müssen sie eine Werkstätte kaufen und müssen ihr Leben lang eine Hypothek bezahlen. Und ich bin für eine Mitgliedschaft für diejenigen, welche Nutzen ziehen wollen und Wohltätigkeiten annehmen wollen vom bait ul mal lil muslimin, dem Schatzamt des Islams. Ihr müsst eine Mitgliedschaft haben. Zuerst zahlt ihr für die Eintragung 100,--DM, eintausend Leute 100.000,--DM. Und jeden Monat zahlt jeder 50,--DM ein, und um alles, was benötigt wird, sollen sich zehn aufrichtige Menschen, vertrauenswürdige Menschen, mitleidige Menschen, gerechte Menschen, kümmern; um Leute, die kommen und um Hilfe bitten um eine Gabe aus dem Schatz des Islams.

Und zehn Leute fragen: „Was willstdu?“ – „Ich möchte ein Haus kaufen.“

Diese Leute sollen gehen und sich dieses Haus angucken, wie seine Lage ist und was sein Wert. Damit sie sehen, ob es geeignet ist. Es muss etwas sein, das man leicht kaufen und leicht verkaufen kann. Ihr solltet nichts Lebloses kaufen, das nie zu verkaufen, niemals zu kaufen ist. Nein. Ihr müsst nach etwas Ausschau halten, was einfach zu kaufen und einfach zu verkaufen ist. Diese zehn Leute müssen sich um jeden kümmern, der um Spenden von bait ul mal bittet, auf seine Bedürfnisse achten und wohltätig sein. Es sollte ihnen zehn Jahre Zeit gelassen werden, um es bait ul mal zurückzugeben, als Wohltätigkeit von ihrer Seit aus. Wenn nach zehn Jahren zugrundegerichtet sind, nicht in der Lage sind, es zurückzugeben, sagt ihr, es ist sadaqa, mach dir keine Sorgen, behalt es.

Diese beiden Ebenen: Mitgliedschaft für Leute der ersten Klasse, Mitgliedschaft für die Allgemeinheit. Erdgeschoß und Dach.

Zehn Leute kümmern sich um Allahs willen darum. Wenn sie Geld benötigen, können sie für sich selbst Geld Nehmen. Aber ich mag es nicht, wenn diese Leute Geld von der sadaqa nehmen. Ich möchte, dass dort wohltätige Menschen sind, die sadaqa zahlen können. Zehrt nicht von der sadaqa. Ich hoffe, dass es funktionieren wird.

Er braucht ein Auto. Wir kaufen ein Auto auf den von bait ul mal; du kannst es benutzen und an bait ul mal zurückzahlen. Wenn ihr es innerhalb von fünf Jahren nicht ganz zurückbezahlt habt, mag es in Ordnung sein, wie viel ihr gezahlt habt, und wir können sagen, nimm das Auto.

Noch ein anderer Punkt, worüber ich gesprochen habe; wenn die Einzahlungen kommen und sich in der Schatzkammer ansammeln, mag ich es nicht, dass es auf eine Bank gegeben wird und nur Zinsen genommen werden, sondern ich hätte es gern, dass dieses Vermögen innerhalb eines Jahres zweimal, zehnmal ausgetauscht wird, dass es so oft wie möglich wechselt. Deswegen habe ich zu ihnen gesagt, vielleicht könnt ihr diesen Betrag benützen, um ein Stück Land zu kaufen. Und Land bekommt immer hohe Preise; ein Gebäude, ein Flugzeug, eine Fabrik, solche Dinge. Es müssen immer erfahrene Leute sein, erfahrene Leute, die wir zu dem Zweck einsetzten können, herumzuschauen, wo sie das _Geld hingeben, das Vermögen, damit es schnell gewechselt wird, zu Stärke kommt.

 
Auf diese Art hört die Sklaverei der Banken auf. Ihr solltet es fortsetzen.

Fatiha

Sheikh Nazim al-Haqqani, Salzgitter-Thiede am 30.9.1995

(Übersetzt aus dem Englischen Nurija Capitaine)







 
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