Sufizentrum Braunschweig
  Mawlana Khalid Baghdadi
 


Buch des Glaubens


Unser Meister Mawlana Khalid al-Baghdadi


In diesem Buch İ’tikâdnâme (Das Buch des Glaubens) wird eine heilige Hadith, eine Mitteilung des heiligen Propheten über den Glauben und dem Islam erklärt. Ich hoffe, dass mit der Gnade dieser heiligen Hadith der Glaube der Gläubigen vervollständigt wird, so dass sie das ewige Glück erlangen. Auf diese Weise hoffe ich, dass sich der sündige Hâlid befreien und dass ALLAH, der Erhabene, der nichts benötigt, gnädig und barmherzig ist, dem sündigen Kâlid seine nutzlosen Worte vergeben wird. ER möge uns vor den Bosheiten des lügnerischen und betrügerischen Satans und (uns vor den Lügen und falschen Worten der Feinde des Islam täuschen zu lassen), schützen. Denn ER ist es allein, der allbarmherzig und am allergrößten ist.

 

Die Gelehrten des Islam haben mitgeteilt, dass jeder heiratsfähige und vernünftige Moslem die unveränderlichen und persönlichen Eigenschaften ALLAHs, des Erhabenen, richtig wissen und daran glauben muß, wie der Islam sie berichtet. Das ist die erste Verpflichtung für alle. Es ist eine schwere Sünde, es nicht zu wissen. KHâlid-i Bağdadî, Sohn Ahmeds, schreibt dieses Büchlein nicht, damit er stolz darauf sein kann und auch nicht deshalb, weil er berühmt sein will. Er schreibt, um den Menschen dienen zu können. ALLAH, der Allmächtige möge Khâlid (gest. 1242 (1826 n. Chr.) in Damaskus.), der keine Fähigkeit besitzt, durch die heilige Seele des heiligen Propheten helfen! Amen!

Alles außer ALLAH, dem Erhabenen, heißt Weltall. Das Weltall war nicht da. ALLAH, der Allmächtige, erschuf es. Alle Welten sind erschaffen worden. Wie alle Welten erschaffen worden sind, können sie wieder nicht dasein. Die Hadith des heiligen Propheten lautet: “Nichts war da außer ALLAH, dem Erhabenen.”

 Der zweite Beweis, dass das Weltall erschaffen wurde, sind die ununterbrochenen Veränderungen. Alles ändert sich. Was dagegen ewig ist, ändert sich nie. Ewig ist ALLAH, der Erhabene, und ewig sind SEINE Eigenschaften. Diese verändern sich niemals. [Bei physikalischen Vorgängen verändert sich der Zustand der Materie. Bei chemischen Vorgängen dagegen verändert sich die Substanz der Materie. Wir sehen, dass Gegenstände vernichtet werden, aus denen dann andere zustande kommen. Heute ist bekannt, dass Materie bei Atomveränderungen und Kernreaktionen vernichtet wird. Sie verwandelt sich in Energie.] Die Veränderungen und Umwandlungen im Weltall können nicht ohne Anfang sein. Sie können nicht aus dem Nichts zustande kommen. All diese müssen einen Anfang haben, nämlich aus Urmaterien, Elementen zustande kommen, die aus dem Nichts erschaffen worden sind. Die Veränderungen im Weltall zeigen, dass das Weltall erschaffen wurde.
 

Daß das Weltall erschaffen worden ist, weist darauf hin, dass es nicht da war und aus dem Nichts erschaffen wurde.

 

[Wudschûd heißt Wesen. Es gibt drei Arten des Wüdschud: Das erste ist Wâdschib-ul-wudschûd (Das unentbehrliche Wesen). Das bedeutet das Wesen, das immer da sein muß. Es ist ewig da. Vor und nach der Ewigkeit kann es nicht fehlen. ALLAH, der Erhabene, allein ist Wâdschib-ül-wüdschûd. Das zweite ist Mumteni-ul-wudschud (Das angebliche Wesen. Es bedeutet das Wesen, das nicht existieren kann. Das wäre ein zweiter Gott, den es wahrhaftig nicht gibt. Das dritte ist Mumkin-ul-wudschûd (Das mögliche Wesen). Es ist das Wesen, das sowohl dasein, als auch nicht dasein kann. Das sind alle Welten und Geschöpfe. Das Gegenteil vom Dasein ist Nichtdasein oder das Nichts. Alles war nicht da, bevor es erschaffen worden ist.]

 

Wenn das Wâdschib-ul-wudschud, der Allerschaffer, nicht da wäre, könnte nichts vorhanden sein.  Darum kann das Geschöpf nicht von selbst zustande kommen und nicht von selbst im Dasein bleiben. Wenn auf einen Gegenstand keine Kraft gewirkt hätte, wäre er nicht zustande gekommen und immer im Nichtdasein geblieben. Denn das Mumkin-ul-wudschûd (Geschöpf) kann nichts erschaffen. Das Wesen, das die anderen erschaffen kann, muß Wâdschib-ul-wudschûd (Der Schöpfer) sein. Alle Wesen, die erschaffen worden sind, bilden die Welten, das Weltall. All diese sind nachher erschaffen worden. Das einzige Wesen, das von keinem anderen erschaffen worden und Der Schöpfer ist, ist Wâdschib-ul-wudschûd. ER ist ewig. Der Schöpfer ist das Wesen, das nicht erschaffen worden ist. Es wurde nicht erschaffen. Wenn es nicht so gewesen wäre, würde es nicht ewig sein und damit würde man in Widerspruch geraten. Huda heißt im Persischen das Wesen, das nicht erschaffen worden und ewig da ist.

 

Wir sehen, dass das Weltall sich in einer erstaunlichen Ordnung befindet. Die Technik entdeckt jedes Jahr neue Systeme. Der Schöpfer, der diese Ordnung erschaffen hat, muß unsterblich, allwissend, allmächtig, allhörend, allsehend, sprechend, willkürlich und schöpferisch sein. Denn Sterblichkeit, Unwissenheit, Machtlosigkeit, Taubheit, Blindheit, Stummheit, Unwillkürlichkeit und Unschöpferischsein sind Mängel. Es ist unmöglich, dass Der Schöpfer, der das Weltall in einer ausgezeichneten Ordnung erschaffen hat und es vor Vernichtung schützt, fehlbare Eigenschaften besitzt. Wie könnte Er Geschöpfe mit vollkommenen Eigenschaften erschaffen, wenn ER diese nicht selbst hätte? In diesem Fall würden Geschöpfe vorzüglicher als der Schöpfer sein! Es ist offenbar, dass es nicht so ist.

 
 Der Schöpfer muß alle vollkommenen, kann aber keine fehlbaren Eigenschaften haben. Denn, wer fehlbar und mangelhaft ist, kann kein Hudâ (Der Schöpfer) sein.
 

Außer diesen vernünftigen Beweisen berichten die heiligen Verse und Hadithe, dass ALLAH, der Erhabene, vollkommene Eigenschaften besitzt. Daran soll man glauben. Wer nicht daran glaubt, ist ungläubig. Die obenerwähnten acht Eigenschaften nennt man ständige Eigenschaften. ALLAH, der Erhabene besitzt alle vollkommenen Eigenschaften. Es gibt keine Fehler und keine Irrtümer bei SEINER Persönlichkeit, SEINEN Eigenschaften und bei SEINEM Tun.

 
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