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 Gurdjieff  
 
 Georges Ivanovich Gurdjieff wurde um das Jahr 1872          als Sohn einer Armenierin und eines Griechen geboren und          starb am 29. Oktober 1949 in Paris. Seine Heimatstadt          Alexandropol, seit 1924 in Leninakan umbenannt, liegt in          Armenien, nicht weit vom Berge Ararat. Überblicken wir          Gurdjieffs Leben, teilt es sich in eine östliche und          eine westliche Hälfte, eine des Studiums und eine des          Unterrichts; eine Hälfte, in der er Erfahrungen aus den          unterschiedlichsten Quellen nah- und fernöstlicher          Religionen und psychologischer Systeme aufnimmt, und eine          Hälfte, in der er dieses Wissen in individueller          Verarbeitung und Erweiterung zunächst in den          europäischen, später auch den nordamerikanischen          Kulturraum einbringt.
 
 Als Gurdjieff 1912 in Moskau und St. Petersburg in          Erscheinung tritt, ist sein Lehrgebäude so gut wie          abgeschlossen, auch wenn er noch bis Mitte der zwanziger          Jahre die Form der mündlichen Vermittlung wählt.          Davor liegt ein Vierteljahrhundert der Wanderschaft, die ihn          durch Griechenland, die Türkei, Ägypten, den          Sudan, Abessinien, nach Arabien, Syrien, ins Zweistromland,          nach Persien, Afghanistan und Indien führt, durch          Buchara, Samarkand und Taschkent bis nach Tibet, in die          Wüste Gobi und nach Sibirien. In Zentralasien zieht er          sich mehrere Jahre in Klöster von Sufis und Derwischen          zurück, studiert mit nicht nachlassender Energie          »an die zweihundert Religionen«, forscht          verschüttetem Wissen nach bei den Pyramiden von Gizeh,          den Ruinen Babylons, besucht die heiligen Stätten des          Islam in Mekka und Medina, beteiligt sich an Expeditionen,          die die Spuren versunkener Städte und vergessener          Bruderschaften zu erkunden suchen.
 
 Über ein Treffen mit Sheikh Abdullah Daghistani in dem heutigen Güneköy/Türkei wird folgendes berichtet:
 
 
 "Großsheikh Abdullah Daghistani diente in der Herberge seines Meisters. Jeden Tag kamen hunderte von Besuchern, vor allem aus Daghestan, um den Sheikh sehen zu dürfen. Unter den unzähligen Besuchern war auch einmal der russische Lehrer George Gurdjieff. Als er endlich nach einer mühsamen Flucht während der kommunistischen Revolution aus Russland in die Türkei entkommen war, wollte Gurdjieff Sheikh Sharafuddin besuchen gehen. Er hatte schon viele Sufi Orden im Kaukasus gesehen und sich ihrem Training unterzogen. Aber dennoch hatte er nicht das gefunden, wonach er sich sehnte. Als er von dem Erbe des ehrenwerten Naqshbandi Ordens gehört hatte, war er überglücklich. Sheikh Sharafuddin bat Sheikh Abdullah , sich um die Gäste zu kümmern. Viele Jahre später berichtete Sheikh Abdullah einigen Schülern von den Ereignissen dieses Treffens. Kaum hatte Gurdjieff ihn begrüßt, da sagte Sheikh Abdullah auch schon: „Du fragst nach dem Wissen der Neun Punkte. Wir werden darüber nach dem Morgengebet sprechen. Ruhe dich für den Moment ein wenig aus und nimm etwas zu dir.“ Im Morgengrauen rief Sheikh Abdullah Gurdjieff zum Gebet. Als das Gebet beendet war, begann der Sheikh die Sure Yasin aus dem Heiligen Quran zu rezitieren. Danach fragte er Gurdjieff ob er nicht mitteilen könnte, was während der Rezitation erfahren hat. Gurdjieff sagte: Gerade als Sie das Gebet beendet hatten und Sie mit der Rezitation begannen, sah ich Sie auf mich zukommen und mich an der Hand nehmen. Anschließend wurden wir in einen wundervollen Rosengarten getragen. Sie sagten, der Garten sei Ihr Garten und die Rosen seien Ihre Schüler mit einem individuellem Duft und einer jeweiligen Blütenfarbe. Daraufhin brachten Sie mich zu einer bestimmten roten Rose: „Das ist deine. Rieche mal an ihr.“ Als ich mich vorbeugte um an ihr zu riechen, verschwand ich in ihr und wurde zu der Rose. Dann ging ich von den Rosenblüten über ihren Stängel bis zu ihren Wurzeln, welche mich zu Ihrer Gegenwart führten. Schließlich sah ich wie ich Ihr Herz betrat und ein Teil von Ihnen wurde. Mittels Ihrer spirituellen Kraft war ich nun im Stande zum Wissen der Neun Punkte emporzusteigen. Dann rief eine Stimme nach mir mit dem Namen Abd an-Nur: „Dieses Licht und dieses Wissen wurden dir von der göttlichen Gegenwart gewährt, auf dass Frieden in dein Herz einziehe. Jedoch darfst du die Kraft dieses Wissens nicht einsetzen.“ Letztlich verabschiedete sich die Stimme mit Friedensgrüßen von mir und wie Sie Ihre Rezitation beendeten, hörte auch die Vision auf. Sheikh Abdullah antwortete:
 Die Sure Yasin wurde von dem Propheten  als das Herz des Qurans bezeichnet und das Geheimnis der Neun Punkte wurde dir mittels ihr eröffnet. Deine Vision war ein Segen des Verses „Frieden! Ein Wort des erbarmenden Herrn.“ (36.58) Jeder jener Neun Punkte wird von neun Heiligen repräsentiert, die sich auf der höchsten Stufe in der göttlichen Gegenwart befinden. Sie sind die Schlüssel unerhörter Kräfte des Menschen, jedoch gibt es keine Erlaubnis diese Schlüssel zu benutzen. Dies ist ein Geheimnis, das nicht gelüftet wird, bis nicht Mahdi Unser Treffen war ein gesegnetes. Möge es ein Geheimnis in deinem Herzen bleiben, erzähle keinem davon in diesem Leben. Abd an-Nur ist dein Name bei uns, du kannst bei uns bleiben oder gehen, wie es dir beliebt. Du bist immer herzlich willkommen. Du hast Sicherheit und Schutz in der göttlichen Gegenwart erlangt. Möge Gott dich segnen und dich in deinem Bemühen stärken." und Jesus  erschienen sind. 
 Selbst einem Schnittpunkt östlicher und westlicher          Kultur entstammend, lernt er die großen Religionen des          Christentums, des Judentums, des Islam, des Hinduismus, des          Buddhismus einschließlich ihrer oft schwer          zugänglichen esoterischen Zirkel aus eigener Anschauung          kennen, weiß auf ihren Kern zu dringen und sie in die          eigene Ideenwelt zu integrieren. Die Wege des Mönchs,          des Yogi, des Fakir, die Praktiken der Derwische, die Riten          der Anhänger Zarathustras sind ihm so geläufig wie          alle Arten psychologischer, meditativer, körperlicher,          auch okkulter Techniken, das Lesen fremder Gedanken, die          Deutung der Träume, die Hypnose, die Erweiterung des          Gedächtnisses, die Wirkung der Drogen.
 
 All dies durchdenkt Gurdjieff mit seltener          Illusionslosigkeit und Orginalität und verflicht es zu          universalem Entwurf. Geformt durch jahrzehntelangen Kampf um          Wissen, das sich erlebt, nicht erliest, durch tausend          Gefahren der Reisen, Verwundung, Krankheit, Entbehrung und          selbst auferlegte Disziplin gebildet, gewinnt sein Charakter          an Charisma. Rigoros bis zur Rücksichtslosigkeit wird          sein Umgang mit Schülern, hart bis zur Grausamkeit sein          Anspruch. Doch da sich selbst dies als Teil einer Lehre          deuten läßt, die überreich ist an erregenden          Einsichten, nimmt die Schülerschar zu. Der Ruf des          Verführers wie der des Erleuchteten eilt ihm voraus,          doch aus dem Widerstreit der Meinungen erwächst mit          sein Ruhm, und seine Anziehungskraft auf Suchende          steigt.
 
 
 
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